Über Floorball

Floorball gilt als die schnellste Teamsportart der Welt. Geboren in den USA und weiterentwickelt in Schweden, wächst diese junge spezielle Hockey-Variante extrem schnell - auch in Deutschland und ganz besonders in Berlin und Brandenburg.

Abgänge schaffen Herausforderungen

Auch diesen Sommer wird sich Berlin von wichtigen Spielern verabschieden müssen. Eine Chance für die junge Generation? Sie alleine soll die Last aber nicht tragen dürfen.

Die Abgänge von Samuli Känsälä und Csaba Bondor waren nach ihrem einjährigen Aufenthalt eingeplant. Die Auslandsaufenthalte von Tim Lemke (ganze Saison) und Jonas Bestgen (bis Januar) sowie das Karriereende von Tom Nebe stellen den Trainerstab aber vor besonders große Herausforderungen.

In einer offensiv eher schwachen Saison war Lemke mit 13 Toren Berlins torgefährlichster Spieler der Ligaphase, Känsälä traf wiederum mit seinen 4 Toren am häufigsten in den Playdowns. Das größte Loch wird aber an einer Stelle klaffen, auf der Berlin traditionell immer zu den stärksten Teams der Liga gehörte. Nebes Karriereende wird nämlich von einem Auslandsaufenthalt von Bestgen begleitet. Der 19-Jährige entwickelte sich zuletzt zu einem der besten deutschen Keeper und soll langfristig das Zepter im Tor von BAT übernehmen.

Der fehlenden Durchschlagskraft will Spielertrainer Jan Kratochvil mit einer Weiterentwicklung des Spielsystems begegnen: „Wir müssen so weit kommen, dass wir auch ohne klassische Speerspitzen auskommen. Solche Spieler fehlen uns im Augenblick. Deshalb muss die Gefahr für unsere Gegner von überall kommen. Insbesondere in der zweiten Saisonhälfte haben wir hier ordentliche Fortschritte gemacht.“

Das alleine wird aber nicht reichen. Auch kommende Saison sollen Spieler aus dem Berliner Nachwuchs aufrücken. Diese brauchen aber erfahrene Schultern auf denen sie stehen können. Da die Rückkehr des verletzten Veterans Marek Brincil unwahrscheinlich ist und auch an anderen älteren Spielern der Zahn der Zeit nagt, wird Berlin deshalb auf Zugänge nicht verzichten können.

Sicherlich habe der aktuelle Kader noch viel Luft nach oben, gibt Kratochvil zu. Nach der erfolgreichen Saison 16/17 habe man einiges unterschätzt, auch das Final4 habe Ressourcen gekostet. Andererseits habe die Mannschaft sehr oft überzeugt, habe auch mit Topteams mithalten können. Für einen größeren Erfolg hätten aber konkrete Spielertypen gefehlt. Eben deshalb müsse man auf den Ausfall der drei produktivsten Spieler des Vorjahres wie in der vergangenen Saison oder auf den unbesetzten ersten Torwartposten dieses Jahr auch anders reagieren können.

„Wir müssen uns unabhängig vom Zufall machen. Wenn wir mit Mannschaften wie Wernigerode, Lilienthal oder Weißenfels auch langfristig konkurrieren wollen, sollten wir im Stande sein, mit gezielten Zugängen den Kader an den richtigen Stellen zu stützen“, sagt Kratochvil. Nur dann würden auch die eigenen Spieler einen Schritt nach vorne machen können, was man in der Vergangenheit bereits mehrfach gesehen habe.

Denn natürlich dürfe dies nicht bedeuten, mit fünf Skandinaviern am Stück den hiesigen Spielern alle sportliche Verantwortung abzunehmen. Im Gegenteil. Ohne erfahrene Mitspieler würden Talente entweder verheizt oder kämen gar nicht erst zum Einsatz, da dem Trainerstab kaum Spielräume für deren Einsätze blieben. Für eine derart kontrollierte Kaderplanung fehlt Berlin aber bislang die Struktur. An ihr wird gerade erst gefeilt.

Die Sommervorbereitung der ersten Mannschaft beginnt am 7. Juni mit einem ersten Kickoff-Training. Nach dem Abschied von Henrik Adolfsson wird Kristaps Vaicis die Rolle des Fitness-Trainers übernehmen. Der erfahrene „Personal Trainer“ bringt dafür mehr als genug Erfahrung mit. Laut Rahmenspielplan steht das erste Saisonspiel dann am 8. oder 9. September an.

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