Über Floorball

Floorball gilt als die schnellste Teamsportart der Welt. Geboren in den USA und weiterentwickelt in Schweden, wächst diese junge spezielle Hockey-Variante extrem schnell - auch in Deutschland und ganz besonders in Berlin und Brandenburg.

„Es passieren verrückte Dinge“

Sieben neue Gesichter zählen die Bundesliga-Herren von BAT diese Saison. Im zweiten Teil unserer Interview-Serie über die Hauptstadt-Neulinge musste Ismael Hallbäck (Foto, li.) zum Kreuzverhör. Der Center kam mit seinem Kompagnon Jesper Engström aus dem beschaulichen Örebrö nach Berlin. Als wir ihn darauf ansprachen, dass sein Mitbewohner behauptet hat, die besten Hackbällchen der Stadt zu machen, war der 20-jährige in seinem Stolz verletzt. Und stellte klar: „Ich koche viel Bessere!“

 

Auf den ersten Blick ist Ismael Hallbäck ein unscheinbarer Kerl. Doch sein schelmisches Grinsen verrät ihn meist schnell. Trockener Humor und schlagkräftige Sprüche sind sein Markenzeichen. Auf dem Feld besticht er durch Ballkontrolle und ausgedehnte Sololäufe, nicht immer zur Freude seiner Mitspieler, die dabei gerne mal auf einen Pass verzichten müssen. Trotz des durchwachsenen Starts sieht er der Saison positiv entgegen: „Die Erfolge werden kommen.“ Seinen Mitbewohner Jesper Engström fordert Hallbäck derweil zum Hackbällchen-Duell.

BATberlin.de: Für dich gilt dasselbe wir für Jesper. Du bist einer unserer beiden neuen „Schweden-Jungs“. Mehr ist nicht bekannt. Also: Stell dich doch bitte vor.

Ismael Hallbäck: Ich bin ein großer Sportfan, der viel live schaut, vor allem Fußball und Floorball. Meist nett, freundlich, spontan und, zumindest denke ich das, mit einigen guten Sprüchen auf Lager.

Wie lange spielst du schon Floorball und warum?

Da müssten jetzt ungefähr sieben Jahre sein. Ich habe damals einfach aus Spaß angefangen, weil einige meiner Klassenkameraden es auch spielten.

Wer von euch beiden, du oder Jesper, hatte eigentlich die glorreiche Idee, zum Floorballspielen nach Berlin zu ziehen?

Naja, ich glaube wir beide gemeinsam. Wir haben darüber gequatscht, was wir im Leben gerne machen würden und kamen darauf, dass wir einmal außerhalb von Schweden Floorball spielen wollten. Dann entschieden Jesper und ich, es einfach zu machen.

„Du musst nicht jedes Spiel gewinnen.“

Wie lange kennt ihr euch eigentlich?

Wir haben uns übers Floorball kennen gelernt, als wir noch für verschiedene Teams spielten. Zusammen abgehangen haben wir aber erst, seitdem wir vor vier Jahren auf die gleiche Schule kamen.

Nun seid ihr zusammen in Berlin. Wie gefällt dir die Stadt, was ist besser als in eurem Heimatnest Örebrö?

Nun, es ist eine Riesenstadt und so braucht es natürlich seine Zeit, um sich einzuleben. Aber bisher gefällt es mir gut. Im Moment ist es noch schwer zu sagen, welche der Städte ich mehr mag, aber es fühlt sich gut an, hier zu sein. Ich hoffe natürlich, Berlin noch etwas genauer kennen zu lernen. Eine Sache ist allerdings schon jetzt klar: Das Essen in Schweden ist besser.

Der Saisonstart der Bundesliga-Herren war, sagen wir mal, verbesserungswürdig. Was sind die größten Baustellen, an denen das Team arbeiten muss, um seine Saisonziele zu erreichen?

Natürlich war der Start nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber in Ballsportarten musst du nicht jedes Spiel gewinnen. Wenn wir uns aber weiter verbessern und kämpfen, werden die Erfolge kommen. In den ersten Partien lagen unsere größten Schwächen sicher im dünnen Kader und dem ineffektiven Angriff. Schon am Wochenende gegen Chemnitz haben wir in beiden Punkten besser ausgesehen und prompt den ersten Sieg geholt.

„Natürlich koche ich bessere Hackbällchen als Jesper.“

Jesper behauptete in seinem Interview, dass er die besten Hackbällchen in ganz Berlin machen würde. Kannst du die nicht besser?

Dumme Frage! Natürlich koche ich viel bessere Fleischbällchen als Jesper. (lacht) Das wird dir jeder, der diese Köstlichkeit einmal probiert hat, bestätigen. Ich glaube, wir müssen das einmal mit einem Wettbewerb klarstellen, oder?

Hier habt bisher in Neukölln gewohnt, seid mittlerweile nach Kreuzberg gezogen. Beides sehr lebendige Viertel. Habt ihr schon irgendwelche verrückten Kiez-Erfahrungen gemacht?

Da Timo (Krohne, Anm. d. Red.) jetzt ganz in der Nähe wohnt, passieren eine Menge verrückter Dinge. (schmunzelt) Aber wenn es normal ist, von einem Wildfremden mitten in einem Berliner Park auf einen Joint eingeladen zu werden, so denke ich, dass bisher nichts Verrücktes passiert ist…

Fotos: Oben links – Wie Zimmerkollege Engström ist auch Ismael Hallbäck bei jedem Bandentransport hilfsbereit am Start (by Tom Nebe); Mitte – Hallbäck ballsicher im Duell mit Lilienthal (by Christine Höfelmeyer).

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