„Handwerkliche Fähigkeiten“
Nach einer starken Leistung gegen Vizemeister Lilienthal verliert Berlin sein Spiel in Schenefeld. Um die angepeilten Playoffs noch zu erreichen, muss die Mannschaft in kurzer Zeit eine eklatante Schwäche überwinden.
„Unglaublich, unglaublich“, wiederholte kopfschüttelnd Coach Adolfsson nach Berlins 2:5-Niederlage am Samstag gegen Lilienthal. Insbesondere im Schlussabschnitt hatten die vergebenen Chancen eine Kuriosität angenommen, die fast lächerlich erschien. Nach zwei guten, aber ungefährlichen Dritteln hatte sich Berlin gegen den Favoriten auf 2:4 herangekämpt, belagerte sein Tor, traf in Serie aber nur Metall oder den Schlussmann.
Die offensive Ineffizienz sei auch ein defensives Manko, erklärt Spielertrainer Kratochvil. Wenn man vorne nicht trifft, belaste das auch die Abwehr, weil der Gegner freier aufspielen könne. Es handle sich aber keineswegs um Pech. „Das sind handwerkliche Fähigkeiten, die wir im Augenblick noch nicht besitzen.“ Daran müsse die Mannschaft weiter hart arbeiten.
Diese Schwäche war für das 2:6 in Schenefeld am Sonntag mitverantwortlich. Zur andauernden Ineffizienz kamen aber noch individuelle Fehler hinzu. Zu oft lief Berlin im ersten Drittel ins offene Messer, ließ sich auskontern, obwohl man das Spiel des Gegners eigentlich gut kannte. Auch die Ausfälle von Urban und Vaicis konnten nicht kompensiert werden.
„Wir haben dieses Jahr nicht den Kader, um irgendein Spiel einfach so über die Runden zu bringen. Es fehlen die klassischen Brecher, die auch eine halbe Chance ins Tor boxen“, erklärt Kratochvil. „Deshalb müssen wir zu hundert Prozent das abliefern, was wir uns vornehmen. Ohne Abstriche. Daran müssen wir alle gemeinsam noch viel präziser arbeiten.“
Den Einzug in die Playoffs hat Berlin immer noch in der eigenen Hand. Auch wenn ab sofort jedes Spiel ein kleines Endspiel ist. Das nächste folgt schon diesem Sonntag. Um 15 Uhr sind die erstarkten Chemnitzer zu Gast in der Max-Schmeling-Halle (Hinspiel 5:5).