Trotz 5:8 in Hamburg – BAT erreicht die Playoffs
Dank Schützenhilfe von Wernigerode erreicht BAT nach einem Jahr Absenz wieder die Playoffs der MaXxPrint Floorball Bundesliga. Beim Drittplatzierten Hamburg unterlagen die Berliner ersatzgeschwächt 5:8. Vor allem die Spezial-Teams der Hauptstädter funktionierten nicht wie gewünscht – drei Gegentore setzte es in Unterzahl, ein weiteres in eigener Überzahl. Im Viertelfinale warten entweder erneut die Hanseaten oder Vizemeister Wernigerode.
Ohne gleich drei nominelle Center – Brincil, Keil und Hallbäck mussten allesamt verletzt passen – reiste BAT nach Hamburg. Im Sturm fehlte zudem noch Niskanen, sodass Berlin mit nur nominellen vier Angreifern dafür aber sieben Verteidigern in den Norden fuhr. Die Defender Hahmann und Erfurth mussten folglich ungewohnte Positionen besetzten, Ersterer als Angreifer im 2. Block, Letzterer als Center im 1. Block. Am vorletzten Spieltag hätte den Berlinern ein Punkt gereicht, um aus eigener Kraft die Playoffs zu erreichen.
Die Hanseaten, welche noch mit Vizemeister Wernigerode um den zweiten Platz und damit die direkte Qualifikation fürs Halbfinale kämpfen, erwischten den besseren Start und gingen früh in Führung (4.). Inkinen glich fünf Minuten danach jedoch mit einer schönen Einzelaktion aus. Das Zusammenspiel in den umgestellten Reihen bereitete BAT, im Speziellen der ersten Reihe, große Probleme. So wussten Engström und wenig später Erfurth nach Ballverlusten die Konter nur durch Fouls zu unterbinden, die jeweils zu einer Zeitstrafe führten. Hamburg nutzte beide Powerplays eiskalt zur 3:1-Pausenführung.
Auch im zweiten Abschnitt zeigte das Berliner Spiel zwei Seiten: eine kompakte Defensive bei Hamburger Ballbesitz, dagegen teilweise haarsträubende Fehler im Spielaufbau. Dazu passte, dass Berlin in eigener Überzahl das 1:4 kassierte (28.), nachdem zuvor mehrere Chancen auf den Anschluss vergeben wurden. Witte antwortete zwar schnell mit dem zweiten BAT-Tor, nur sieben Sekunden später ließ aber ein Stellungsfehler in der Berliner Defensive die Hanseaten erneut auf drei Tore wegziehen (29.). Vier Minuten später stand es nach einem Eigentor sogar 2:6 aus BAT-Sicht. Die starke zweite Berliner Reihe konnte jedoch erneut verkürzen, als Witte im Slot Inkinen bediente (38.). 25 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels stellte Hamburg aus einer unübersichtlichen Situation vor dem Berliner Gehäuse den Vier-Tore-Vorsprung wieder her.
Linienumstellung zeigt Effekt
Vorm letzten Abschnitt wurden die Linien erneut umgestellt: Youngster Thun, der zuvor in der Abwehr der zweiten Reihe überzeugt hatte, rückte dort auf den Center, Witte und Inkinen kamen in den ersten Block, der fortan Druck erzeugen sollte. Nun bestimmte BAT das Geschehen und kam durch Kapitän Kratochvil in der 46. Minute zum 4:7. Weitere Gelegenheiten wurden in der Folge jedoch vergeben und als die Hanseaten, nach einer umstrittenen Strafe gegen Inkinen, auch ihr drittes Powerplay an diesem Abend nutzten (54.), war die Partie entschieden. BAT-Verteidiger Fabian Block durfte drei Sekunden vor Abpfiff noch sein erstes Bundesliga-Tor bejubeln und sorgte so für den Schlusspunkt.
Trotz der 5:8-Niederlage hat sich Berlin für die Playoffs qualifiziert, da zeitgleich Verfolger Chemnitz mit 3:13 gegen Wernigerode unterlag. Als Sechster wird Berlin im Viertelfinale, welches die Teams auf den Rängen 3 bis 6 diese Saison erstmals ausspielen (1. und 2. sind direkt fürs Halbfinale qualifiziert), entweder auf Hamburg oder Wernigerode treffen. Bis dahin gilt es für BAT vor allem, am Über- und Unterzahlspiel zu arbeiten. Eine Chance dazu bietet sich noch zum Abschluss der Hauptrunde, wenn die Hauptstädter am 9. März in der Nebenhalle der Max-Schmeling-Halle das Überraschungsteam aus Lilienthal, dass als Fünfter ebenfalls die Playoffs erreicht hat, empfangen. Anpfiff ist 18.30 Uhr.
Statistik
MaXxPrint Floorball Bundesliga, ETV Hamburg – BA Tempelhof Berlin 8:5 (3:1, 4:2, 1:2): 1:0 (4., Heintze), 1:1 (9., Inkinen), 2:1 (13., Stüble/ Ausschluss Engström), 3:1 (15., Koivisto/ Ausschluss Erfurth), 4:1 (28., Neumann/ Ausschluss Grass!), 4:2 (29., Witte), 5:2 (29., Kappel), 6:2 (34., Eigentor), 6:3 (38., Inkinen), 7:3 (40., Kasemets), 7:4 (46., Kratochvil), 8:4 (54., Neumann/ Ausschluss Inkinen), 8:5 (60., Block).
Foto: Andreas Schulz