BAT II nach Penalty-Krimi in Regionalliga-Finale
Nichts für schwache Nerven: Im Penaltyschiessen bezwingt BAT II den FTC Berlin mit 5:4!
Die Sonne stand noch tief, als sich die Mannen des BAT II zum Playoff-Spiel trafen. Dass es ein Tag der Arbeit würde, konnte noch Keiner ahnen. Viele personelle Ausfälle musste das Team in den letzten Tagen verkraften. Die Liste der Spieler, welche nicht zur Verfügung standen, schien kein Ende zu nehmen. Doch die Jungs um Tim Hahmann starteten mutig in die Partie.
Nach anfänglicher Nervosität auf beiden Seiten, schließlich ging es um den Einzug ins Finale der Regionalliga Herren Großfeld, tasteten sich beide Kontrahenten ab. Die Abwehrleistung der Gäste aus Charlottenburg war lange Zeit schwer zu überwinden. Erst in der 19. Minute im ersten Drittel konnte Niclas Lösel einen gut gespielten Pass von Leon Dey in die Maschen der Gäste legen. Diese nutzten Ihrerseits einen Fehler in der Abwehr, um 39 Sekunden nach ihrem Rückstand, zum 1:1 durch Martin Schiffer aufzuholen. Dieser konnte ein Zuspiel von Sergej Wottschel verwandeln.
Doch der BAT II zeigte Einsatz und Kampfgeist. Kaum war das Bully nach dem Anschlusstreffer gespielt, bediente Niclas Lösel durch die Mitte den sich dort freilaufenden Micha Nitsch. Dieser fackelte nicht lang und verwandelte per Direktabnahme zum 2:1. So manch einer war zu diesem Zeitpunkt mit seinen Gedanken schon in der Kabine
Das zweite Drittel stand unter dem Zeichen möglichst keine Fehler zu machen und das bisher Erreichte zu sichern. Der FTC stand kompakt und tief im eigenen Drittel und wartete auf Kontermöglichkeiten. Der BAT II versuchte die Abwehr irgendwie aus der Ruhe zu bringen, um sich Chancen zu erarbeiten.
Einen solchen Tempogegenstoß nutzen die Charlottenburger nach 8 Minuten zum Ausgleich. Da am Ende nur Tore und Siege im Playoff zählen, machten die Jungs des BAT II mehr Druck. Dieser sollte sich kaum 50 Sekunden nach dem Ausgleich auszahlen. Eine Auslösung auf der rechten Seite nahm in der Hälfe des FTC Fahrt auf. Niclas Lösel nahm den Ball an die Kelle und schuf mit einer Körpertäuschung den Platz für einen Pass durch die Mitte. Dort hatte sich im Slot Jacob Bestgen erfolgreich frei positioniert und konnte zum 3:2 erhöhen. Weitere Angriffe konnten beide Mannschaften im Mitteldrittel erfolgreich unterbinden.
Beide Mannschaften machten nach der Pause dort weiter wo sie aufgehört hatten. Ein Mix aus Fehlervermeidung und Nervosität prägte die Phase des Spiels. Nach 47 Minuten konnte Sergej Wottschel erfolgreich ein Fehler im Stellungsspiel der BAT II Abwehr für sich nutzen. Damit war wieder der Ausgleich geschaffen.
Die nun mehr pressenden Charlottenburger gaben zeitweise ihr massives Abwehrbollwerk auf und spielten mutiger. Das verschaffte genau den Platz, den kurz nach dem 3:3 Tim Hahmann nutzte, um ein Laufduell zu starten. Unter Bedrängnis schlug dieser, sicherlich auch mit etwas Frust im Bauch, den Ball unhaltbar ins Tor. Wieder war der BAT II in Führung gegangen.
Der FTC zog sich nach alt bekanntem Muster wieder in seine Hälfte zurück und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Wiederum konnte Sergej Wottschel Unstimmigkeiten in der Zuordnung des BAT II zu seinen Gunsten nutzen. Wieder Ausgleich – diesmal zum 4:4, welcher sehr lange Bestand haben würde. Nach der regulären Spielzeit konnte kein Sieger ermittelt werden. Das Ergebnis ging auch zu diesem Zeitpunkt völlig in Ordnung.
Die anschließende Overtime brachte keine weiteren Tore. Die Kräfte auf beiden Seiten schwanden. Keiner der beiden Mannschaften wollte volles Risiko gehen. Man rettet sich in ein sehr spannendes Penaltyschießen. Hier musste nun eine Entscheidung fallen! Jeder der Mannschaften hatte seine Schützen festgelegt und beide Goalies fokussierten sich auf die kommende Aufgabe.
Der FTC begann mit dem Penaltyschießen, doch Jonas Bestgen konnte den ersten und auch alle weiteren Versuche erfolgreich abwehren. Auf Seiten des BAT II war Tim Hahmann der einzige, der ein Strafstoß erfolgreich verwandeln konnte und somit stand es zum Schluß 5:4 für BAT. Damit hatte sich der Aufsteiger der nächsten Saison sich in das Finale gespielt. Am 21.05.2016 geht es im Finale um den Titel. Bis dahin wünschen wir Inge Kuld mit der U-19 Nationalmannschaft in Kanada viel Erfolg.
Text: Falk Heinzmann